Das Nordlicht
die La Recherche-
Expedition


Das Nordlicht
Harald Moltke

Das Nordlicht
Fridtjof Nansen

Das Nordlicht
Harald Moltke
Das Nordlicht

Das Wort "Nordrljos", Nordlicht, taucht zum ersten Mal im norwegischen Königsspiegel um 1250 auf. Der Autor hatte durch Landsleute, die in Grönland gewesen waren, von dem Nordlicht gehört. Für die Seefahrer muss diese Himmelserscheinung eine prachtvoll leuchtende Wegmarke dargestellt haben. In der altnordischen Mythologie ist von der Himmelsbrücke Bifrost die Rede, die eine Verbindung zwischen der Erde und dem Wohnsitz der Götter und damit zwischen Leben und Tod darstellt. Diese Vorstellung kann vom Nordlicht inspiriert worden sein; im Volksglauben jedenfalls ist das Nordlicht von jeher mit dem Tod in Verbindung gebracht worden. Man glaubte, über den Bogen des Nordlicht könnte man Kontakt zu den Toten aufnehmen. Es handelt sich vermutlich um ein Überbleibsel dieses Glaubens, wenn, wie man es heute noch sehen kann, Kinder mit weißen Tüchern winken, um das Nordlicht herauszufordern.

Das Nordlicht hat natürlich die Phantasie von Künstlern und Besuchern beflügelt - wenn sie es überhaupt gesehen haben. Da der Sommer die übliche Zeit für Reisen in den Norden ist, sind nicht alle mit diesem Anblick konfrontiert worden. Außerdem ist die Nordlichtaktivität nicht immer gleich stark, sondern verändert sich im Takt mit Erscheinungen auf der Sonne. Über längere Zeiträume ist die Sonnenfleckenaktivität sehr gering gewesen und die Zahl beobachteter Nordlichter damit entsprechend klein. Aus diesem Grund finden wir in den bekannten Beschreibungen Nordnorwegens z. B. aus dem 17. Jahrhundert keine Erwähnung des Nordlichts. Fridtjof Nansen hingegen hat so manche Winternacht unter einem lodernden Nordlicht verbracht.

Heute gilt Norwegen als "das milde Land des Nordlichts", weil wir von allen Gebieten, in der das Himmelsphänomen sichtbar ist, das mildeste Klima haben. Man sollte tatsächlich Norwegen als Reiseziel wählen, wenn man das Nordlicht erleben will ohne sich auf härteste Klimabedingungen vorbereiten zu müssen. Heutzutage kann das Nordlicht zwischen September und April beobachtet werden - vorausgesetzt, das Wetter läßt dies zu.

Das Nordlicht entsteht, indem elektrisch gelade Teilchen wie Elektronen und Protonen in hoher Geschwindigkeit am Magnetfeld entlang auf die äußere Athmosphäre der Erde zuströmen. Wenn die Teilchen innerhalb der Athmosphäre in eine Höhe von 100 km gelangt sind, kollidieren sie mit Gaspartikeln in den äußeren Luftlagen. Milliarden solcher Zusammenstöße führen zu Abertausenden von Lichtstrahlen, und das Nordlicht entsteht in all seiner Farbenpracht.

 
Eine Auswahl von Nordlichtbildern

top

   © Universitätsbibliothek Tromsö - 1999.
Die Nordlichtroute gehört zu den Kulturpfaden des Europarats. Diese Kulturpfade sind als Einladung an Europäer zu verstehen, ihre gemeinsame Identität zu erwandern und die Orte aufzusuchen, an denen die europäische Einheit, aber auch ihre Vielfalt ihren Ursprung haben.
nblogo