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Mit Nansen zum Nordpol
Der Norweger Fridtjof Nansen hatte sich sein Leben lang mit den arktischen Gebieten beschäftigt. 1888 durchquerte er das Binneneis Grönlands, was ihn 1893-96 zu seiner wagemutigen Expedition zum Nordpol inspirierte. 1879 war die amerikanische Jeanette-Expedition unter der Leitung von G. W. De Long nördlich der Neusibirischen Inseln vom Eis zerdrückt worden. 1884 fand man Wrackteile des Schiffes vor der Küste Grönlands. Dies führte zu der Theorie, dass ein Meeresstrom von Osten nach Westen über das Nordpolarmeer verliefe. Nansen sah bald die Möglichkeit vor sich, sich auf einem geeigneten Schiff mit dieser Strömung von den Neusibirischen Inseln aus über den Nordpol treiben zu lassen und zwischen Grönland und Spitzbergen das Eis wieder zu verlassen. Der Plan stieß bei zeitgenössischen Polarforschern auf großen Widerstand, doch Nansen war nicht aufzuhalten. Colin Archer konstruierte ein Schiff, die Fram, das dem Druck des gefürchteten Polareises standhalten konnte. Die Treibfahrt dauerte wie berechnet drei Jahre, und der Meeresstrom war damit bewiesen. Alle 13 an Bord hatten die Jahre im Eis gut überstanden, trotz der enormen physischen und psychischen Belastungen.
Nansen jedoch konnte die Eintönigkeit nicht aushalten. Entgegen allen Plänen entschied er, bei seinem Versuch den Pol mit Schlitten und Hunden zu erreichen, einen weiteren Mann, Hjalmar Johansen, mitzunehmen. Sie kamen nicht zum Nordpol. Nach gewaltigen Anstrengungen mussten sie am 7. April 1895 umkehren, bei 86°14' nördlicher Breite, weiter nördlich als je zuvor ein Mensch gekommen war.
Von Fridtjof Nansen liegt auch ein faszinierendes kulturhistorisches Werk über die Erforschung der nördlichen Gebiete von frühester Zeit an vor, Nord i tåkeheimen (1911), in der deutschen Fassung Nebelheim : Entdeckung und Erforschung der nördlichen Länder und Meere (1911). |
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© Universitätsbibliothek Tromsö - 1999.
Die Nordlichtroute gehört zu den Kulturpfaden des Europarats. Diese Kulturpfade sind als Einladung an Europäer zu verstehen, ihre gemeinsame Identität zu erwandern und die Orte aufzusuchen, an denen die europäische Einheit, aber auch ihre Vielfalt ihren Ursprung haben.
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