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Die nördlichen Territorien waren von alters her mythenumwoben. In der Antike fantasierten die Griechen von den Hyperboreern, den jenseits des Nordwinds Wohnenden. Sie wurden als ein starkes und glückliches Volk dargestellt. Der Philosoph Nietzsche benutzte die Hyperboreer als Vorbild für seinen Übermenschen.

Auch die Dichter der Romantik hatten ihre Wunschvorstellungen vom hohen Norden. So lässt Mary Shelley ihre Hauptperson im Frankenstein vom Nordpol als einem Ort voller Schönheit und Wollust träumen. Edgar Allan Poe dagegen sieht den nördlichen Mahlstrom als einen Ort des Schreckens.

Zumindest vor der Zeit der Aufklärung werden die nördlichen Gebiete in erster Linie mit dem Bösen in Verbindung gesetzt. Dort war der Aufenthaltsort Satans und damit auch ein Ort, an dem Hexen ihr Unwesen trieben. In Finnmark wollte man buchstäblich den Eingang zur Hölle entdeckt haben.

Die nordische Urbevölkerung, die Samen, stand in ganz Europa in dem Ruf, Meister der Hexerei und Zauberei zu sein.

Erst im späten 19. Jahrhundert wurden diese Mythen verdrängt von der Auffassung, der Norden sei schön und lichterfüllt.

   © Universitätsbibliothek Tromsö - 1999.
Die Nordlichtroute gehört zu den Kulturpfaden des Europarats. Diese Kulturpfade sind als Einladung an Europäer zu verstehen, ihre gemeinsame Identität zu erwandern und die Orte aufzusuchen, an denen die europäische Einheit, aber auch ihre Vielfalt ihren Ursprung haben.
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