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Die meisten Reisebeschreibungen der Nordlichtroute erzählen von Reisenden, die einen fremden Ort aufsuchen, vielleicht einigen Ansässigen begegnen, und bald wieder weiter reisen. Am wichtigsten ist ihnen das Erleben der Reise. Es gibt jedoch auch Versuche, das Alltagsleben im Norden wahrhaft zu beschreiben. Vertreter des Staates lassen sich häufig für längere Zeit nieder. Sie lernen die Bevölkerung kennen, nehmen womöglich Anteil an ihrem Leben und fassen schließlich den Wunsch, über sie zu schreiben. Damit haben sie den Historikern wertvolle Quellen für das Verständnis des Lebens im Norden in alter Zeit geliefert. Andere Autoren schreiben aus größerer Entfernung und unternehmen vielleicht eine Reise, um aus eigener Anschauung berichten zu können, gründen ihre Beschreibungen aber in erster Linie auf Gerüchten und den Beobachtungen anderer. Trotzdem haben auch sie wesentlich dazu beigetragen, dass wir das Leben im Norden heute besser verstehen können.

Olaus Magnus war ein schwedischer Geistlicher und Historiker. Er beschrieb die nordischen Völker in seiner Historia de gentibus septentrionalibus ; Rom 1555. Er schilderte auch die nördlichsten Gebiete, kannte aber nur schwedisch Lappland aus eigener Erfahrung.

Johannes Schefferus hatte den hohen Norden nie besucht. Als Humanist und Professor an der schwedischen Universität Uppsala schrieb er jedoch unter anderem die erste ausführliche Studie der samischen Kultur, Lapponia, 1673. Seine wichtigste Quelle war die Priesterschaft in Lappland.

Petter Dass war Pfarrer in Alstahaug, Nordland. Er gilt als der größte norwegische Dichter seiner Zeit. Sein bekanntestes Werk, das Epos die Nordland-Trompete, wurde 1739, 32 Jahre nach seinem Tod, veröffentlicht.

Hans H. Lilienskiold war 1684-1701 Amtmann von Vardöhus. Er machte sich mit der Bevölkerung im Norden eng vertraut und schrieb unter anderem Speculum boreale, eine mit Aquarellen reich bebilderte Handschrift. Sie wurde zu seinen Lebzeiten nicht gedruckt.

Knud Leem war neun Jahre lang Pfarrer in Alta, Finnmark. Er sammelte umfangreiches Material über Lebensverhältnisse und Mentalität der samischen Bevölkerung, welches 1767 in Kopenhagen unter dem Titel Beskrivelse over Finmarkens Lapper (Beschreibung der Lappen in Finnmark) veröffentlicht wurde.

 
   © Universitätsbibliothek Tromsö - 1999.
Die Nordlichtroute gehört zu den Kulturpfaden des Europarats. Diese Kulturpfade sind als Einladung an Europäer zu verstehen, ihre gemeinsame Identität zu erwandern und die Orte aufzusuchen, an denen die europäische Einheit, aber auch ihre Vielfalt ihren Ursprung haben.
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