Leuchtturm - c.1855

 

Vardöhus, 60er Jahre
des 19. Jahrhunderts

 

Stedtind - 1864

 

Nordlicht

 

Nordkap - 1840

 

Peder Balke
(1804-1887)

Der norwegische Maler Peder Balke reiste im Sommer 1832 nach Nordnorwegen. Damals besuchte er die Kunstakademie in Stockholm, und die Reise sollte einen entscheidenden Einfluss auf seine Entwicklung als Künstler nehmen. Seine gesamte Künstlerkarriere hindurch bearbeitete er seine Eindrücke aus der nordnorwegischen Natur.

"Ich kann gar nicht beschreiben, mit welch frohen Gefühlen ich das feste Land wieder sah und betrat, nachdem ich meine tiefe Sehnsucht danach, mich in diesen nördlichen Gebieten umzusehen, gestillt hatte; genauso wenig kann die Feder den erhabenen und überwältigenden Eindruck schildern, den die üppigen Naturschönheiten und Lagen der Anschauung und dem Gemüt lieferten - ein Eindruck, der mich nicht nur im Rausche des Augenblicks ergriff, sondern der auch einen entscheidenden Einfluss auf mein gesamtes zukünftiges Leben hatte, indem ich nämlich niemals, weder im Ausland noch anderswo in unserem Land Gelegenheit gehabt hatte, etwas so Erhebendes und Begeisterndes zu betrachten wie das was ich auf dieser Finnmarkreise sah. In diesen nördlichen Gebieten nämlich spielt die Naturschönheit die Hauptrolle, während die lebenden Kinder der Natur, die Menschen, ihr gegenüber nur eine untergeordnete Stellung einnehmen."
Balke gehörte zu den Ersten die die nordnorwegische Natur positiv beschrieben. Die wilde Berglandschaft gab der romantischen Ästhetik Anlass zu erhabenen Empfindungen, und die Natur galt nicht mehr nur als hässlich und abstoßend. In Norwegen war Balke sogar der Erste, der solche Gedanken zum Ausdruck brachte. Seine Bilder aus Nordnorwegen sind innerhalb einer begrenzten Farbskala gehalten, was ihren dramatischen Charakter verstärkt. Seinen Höhepunkt als Schilderer nordnorwegischer Natur erreicht Balke allerdings erst in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, z. B. mit seiner Darstellung der Festung Vardøhus.

1846-47 hielt Balke sich in Paris auf. Ihm war bekannt, dass König Louis Philippe besonderes Interesse an Nordnorwegen zeigte. 1795 hatte der König als junger Prinz das Nordkap inkognito besucht. Diese Reise hatte ihn stark beeindruckt, und Balke meinte, der König sei vielleicht an Bildern interessiert, die ihn an Erlebnisse in seiner Jugend erinnern konnten. Er nahm Verbindung zu dem König auf, um ihm einige Skizzen vorzulegen, und dieser bestellte unverzüglich 30 Gemälde auf sein Schloss Versailles. Die Februarrevolution verhinderte die Fertigstellung der Bilder, doch Balkes Skizzen befinden sich noch heute in den Magazinen des Louvre.

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   © Universitätsbibliothek Tromsö - 1999.
Die Nordlichtroute gehört zu den Kulturpfaden des Europarats. Diese Kulturpfade sind als Einladung an Europäer zu verstehen, ihre gemeinsame Identität zu erwandern und die Orte aufzusuchen, an denen die europäische Einheit, aber auch ihre Vielfalt ihren Ursprung haben.
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