Der Mahlstrom
Olaus Magnus

der Mahlstrom aus Olaus Magnus
Carta marina

Der Mahlstrom
Deutscher Druck,
um 1700
Der Mahlstrom

Der germanische Autor Paulus Warnefridi nimmt im 8. Jahrhundert auf eine Legende Bezug, nach der der "Nabel des Meeres" irgendwo im Norden liegen soll. Er beschreibt damit einen Mahlstrom,

"diesen äußerst tiefen Schlund der Wasser, den wir den Nabel des Meeres nennen. Man sagt er sauge die Wellen zweimal am Tag in sich hinein und spucke sie wieder aus."

Der Tidenhub hat mancherorts im Norden zu dramatischen Meeresströmungen geführt. Der bekannteste ist der Moskenesstrom. Auch Olaus Magnus hatte von diesem Strom gehört und ihn auf seiner Karte eingezeichnet.

"An dieser Stelle quillt die See während der Flut in den Höhlen hervor und fällt wieder bei Ebbe, mit einer so gewaltigen Kraft als kämen Sturzbäche oder rasende Flüsse herabgestürzt. Wie erwähnt ist die Schifffahrt auf diesem Meer äußerst gefährlich, denn diejenigen, die zum falschen Zeitpunkt fahren, werden plötzlich in wirbelnde Abgründe herabgerissen."

Der amerikanische Dichter Edgar Allan Poe hatte eine Vorliebe für extreme Erfahrungen. Von ihm stammt die Erzählung "Im Wirbel des Malstroms", die den Moskenesstrom zum Inhalt hat.

"Nie werde ich dieses Gefühl der Ehrfurcht, des Schreckens und der Bewunderung vergessen, womit ich um mich blickte. Das Boot schien auf halbem Wege nach unten zu hängen, wie von Zauberhand gehalten an der inneren Wand eines Trichters riesigen Umfangs und gewaltiger Tiefe, dessen makellos glatte Seiten man irrtümlich für Ebenholz hätte halten können ..."

   © Universitätsbibliothek Tromsö - 1999.
Die Nordlichtroute gehört zu den Kulturpfaden des Europarats. Diese Kulturpfade sind als Einladung an Europäer zu verstehen, ihre gemeinsame Identität zu erwandern und die Orte aufzusuchen, an denen die europäische Einheit, aber auch ihre Vielfalt ihren Ursprung haben.
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