Otto Sinding
Otto Sinding

 
Otto Sinding
Otto Sinding

 
Adelsteen Normann
Adelsteen Normann

 
Gunnar Berg
Gunnar Berg

 
Gunnar Berg
Gunnar Berg

 
Gunnar Berg
Gunnar Berg

 
Theodor Kittelsen
Theodor Kittelsen

 
Christian Krohg
Christian Krohg

 
Christian Krohg
Christian Krohg

 

Die Lofotinseln in der Malerei
Die frühesten Besucher der Lofotinseln fanden keinen besonderen Gefallen an der Gegend. Im Jahre 1827 unternahm der Amtmann G. P. Blom eine Reise durch Nordnorwegen. In seiner Reisebeschreibung heißt es:
"Die Lofotinseln sind so sehr von jeglicher Naturschönheit entblößt wie irgend möglich. Die steilen hohen Felsen führen direkt ins Meer hinunter und lassen kaum einem einzelnen Haus Platz."
An anderer Stelle schreibt er:
"Welcher dieser Orte der schönste sei, kann nicht die Frage sein, wohl aber, welcher der hässlichste sei..."
Hier stimmte Blom mit den meisten anderen zeitgenössischen Besuchern der Lofotinseln überein.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch stand die Nationalromantik in Norwegen in voller Blüte, und man begann die Natur mit anderen Augen zu sehen. Was früher als hässlich, starr und düster gegolten hatte, wurde nun schön, großartig und exotisch. In dieser Zeit dehnten auch die Dampfschiffe ihre Routen auf Nordnorwegen aus und erleichterten so den Reisenden ihren Weg. Damit wurden die nördlichen Landesteile und insbesondere die Lofotinseln nach und nach "entdeckt". Auch die Mitternachtssonne, früher nichts als eine Plage, die den Touristen ihren Nachtschlaf raubte, war nun eine Attraktion. "Das Land der Mitternachtssonne" begann sich als touristisches Ziel zu etablieren.

Otto Sinding (1842-1909) war ein vielseitiger Künstler: zugleich Maler, Dichter und Theaterregisseur. Er führte ein ruheloses Leben mal hier, mal dort in Europa und hielt sich mehrmals auf den Lofotinseln zum Malen auf. Das bekannteste seiner nordnorwegischen Bilder ist Fra Reine i Lofoten , 1883 bei Winterlicht gemalt.

Adelsteen Normann (1848-1918) war der erste Nordnorweger, der sich als Maler einen Namen machte. Seine Ausbildung erhielt er in Deutschland in Düsseldorf wie so viele andere seiner Zeitgenossen. Später wohnte er in Deutschland, machte aber im Sommer Reisen nach Nordnorwegen, häufig zu den Lofotinseln, und malte. Er spezialisierte sich auf romantische Fjordlandschaften, gern mit einem kleinen Dampfer oder Segelschiff auf dem spiegelblanken Meer. Oft konstruierte er seine Landschaften eigenmächtig. Das Licht spielt in Normanns Bildern eine große Rolle, und er war einer der ersten norwegischen Künstler, die die Mitternachtssonne als Motiv "entdeckt" hatten.

Gunnar Berg (1863-93) aus Svolvær auf den Lofotinseln unterbrach eine kaufmännische Ausbildung, um Maler zu werden. Adelsteen Normann, der ein Freund seines Vaters war, gab ihm den Rat, die Kunstakademie in Düsseldorf zu besuchen. Ab 1883 bis zu seinem Tode studierte und arbeitete Gunnar Berg in Düsseldorf und Berlin. Im Sommer jedoch und während der Fischfangsaison im Winter war er zuhause in Svolvær. Mit großem Enthusiasmus malte er seine Heimatstadt von allen Ecken und Kanten. Häuser, Boote, Fischer, Berge und Meer in Sommer- oder Wintertracht waren die Hauptbestandteile seiner Bilder. Er liebte das charakterische "Nordlandboot" mit seinen ebenmäßigen Formen, und wurde nie müde, diese "schwimmende Skulptur" abzubilden.

Theodor Kittelsen ist am meisten für seine Märchenillustrationen bekannt, und das Märchenhafte prägt auch die Bilder, die während seines Besuches auf den Lofotinseln 1887-89 entstanden sind.

1896 kam erneut einer der großen norwegischen Künstler auf die Lofotinseln, nämlich Christian Krohg (1852-1925). Auf dem Dampfschiff beim Einlaufen in Svolvær schrieb er, als sich der Nebel lichtete:

"Endlich kamen die obersten messerscharfen Gipfel frei und stachen gegen den tiefblauen Himmel ab, in dem der Nebel unmittelbar versank. Ja, es lässt sich nicht abstreiten - ein beeindruckender Anblick: Das Reinste vom Reinen, das Kälteste vom Kalten, das Züchtigste vom Züchtigen, das Vornehmste das sich denken lässt, Altäre des Gottes der Einsamkeit und der göttlichen Unberührtheit der Keuschheit. Schwierig - schwierig dies zu malen! Diese Hoheit, Größe und unerbittliche, unbarmherzige Ruhe und Gleichgültigkeit der Natur hervorzubringen. Aber es ist machbar und eine große Aufgabe."

Krohg malte nicht viele Bilder von den Lofotinseln, doch seine Gemälde "Lofotbrief" und "Beerdigung in Nordland" sind dafür um so bekannter. In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts, der Stilwende in der norwegischen Malerei, ist er ein klarer Vertreter des Realismus. Er nähert sich seinen Motiven beinahe wie ein Portraitfotograf, und benutzt häufig abweichende und kühnere Blickwinkel als seine Vorgänger.

Im 20. Jahrhundert haben Künstler wir Axel Revold und Per Krohg, der Sohn Christian Krohgs, die Schönheiten der Lofotinseln gemalt. In einer moderneren Formsprache wurde die Inselgruppe von dem aus Deutschland gebürtigen Künstler Rolf Nesch abgebildet.

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   © Universitätsbibliothek Tromsö - 1999.
Die Nordlichtroute gehört zu den Kulturpfaden des Europarats. Diese Kulturpfade sind als Einladung an Europäer zu verstehen, ihre gemeinsame Identität zu erwandern und die Orte aufzusuchen, an denen die europäische Einheit, aber auch ihre Vielfalt ihren Ursprung haben.
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